Sablière Oster-Paddelcamp 2019
Die Freunde aus dem Norden waren wegen der unterschiedlichen Osterferien-Termine schon vor dem eigentlichen Start angereist und wir konnten bei unserer Ankunft am Donnerstag Conny und Eberhard, Claudia und Bernd und Susi und Dodo begrüßen. Die Feuerstelle war auch schon vorbereitet und so konnte der lang gewohnte Sablière-Osterlager-Paddler-Camp-Betrieb gleich vom Start weg angehen.
Leider wurde unsere Erwartung wegen Wassermangel etwas gedämpft, denn angeblich konnte man ein paar Tage vorher unseren Hausbach, die Cèze, noch fast trockenen Fußes überqueren. Groß war die Überraschung, als wir bei der ersten Cèze-Erkundungsfahrt dann feststellen durften, dass alle Kiesschwällchen und sonstigen Hindernisse soweit zu geschwemmt und beseitigt gewesen sind, dass man überall ohne Grundberührung paddeln und durchkommen konnte. Selbst der S-Schwall kurz vor Tharaux war so weit zugespült, dass man geradeaus durchfahren konnte.
Das Baumhindernis hinter den Löchern ist ebenfalls durch umfangreiche Sägearbeiten freundlicher Menschen leicht befahrbar geworden und die Kiesschwälle, deren Wasser in Büsche zogen, sind harmlos geworden. Natürlich war genaues Anfahren notwendig, aber nur einmal ist das schiefgegangen, als eine Sportkameradin vor einem solchen Hindernis mit dem Paddel im Baum hängen geblieben ist und dadurch manövrierunfähig wurde. In einer gemeinsamen Aktion konnte Mensch und Equipment ohne Schaden geborgen werden. Den Kenterwein haben wir uns schmecken lassen.
Wir hatten viele sonnige Tage, leider meist mit kühlem Wind, was der Grund war, dass FKK für Viele zu kurz gekommen ist. Die Wasserstände stiegen erst in der zweiten Woche an 3 Regentagen, aber dann leider etwas zu viel, sodass man wegen Hochwasser wieder nicht paddeln konnte. So hatten wir viel Zeit, Ausflüge und Besichtigungen zu unternehmen. Trotzdem sind wir in den Genuss von vier herrlichen Touren auf der Cèze und einer schönen Tour auf der Rhône gekommen. Wind und Niedrigwasser, später das Hochwasser, haben uns die Befahrung der Ardèche-Schlucht verwehrt und die Beaume wäre nach den Regentagen ebenfalls nur für echte Könner befahrbar gewesen.
Nur Eberhard hat es sich nicht nehmen lassen, die mittlere niedrige Ardèche ab dem Gärtnereiwehr zusammen mit Reinhard zu erkunden. Es wäre sehr kratzig gewesen, haben sie hinterher erzählt. Na ja, wer's braucht!
Lag es an dem fortschreitenden Alter oder war es einfach Faulheit? Das Singen am abendlichen Lagerfeuer wurde immer spärlicher. Die schöne Sangesfreude von früher wird allmählich mangelhaft, was ich als sehr schade empfinde. Die vormals ausgegebenen Liederbücher sind irgendwo vergraben und werden nur noch von Wenigen mit ans Lagerfeuer gebracht. Eines Abends hatten wir Besuch unseres französischen Nachbarn mit seiner Klarinette, dem unsere Lagerfeuerrunde trotzdem immer noch gefällt. Sein Lob hat uns gutgetan. Dank Eberhards virtuosem Gitarrenspiel und dem Vortrag des schönen US-Lieder-Repertoires gelingt es ihm und seiner Frau Alison immer wieder, das Sanges-Niveau zu heben. Die Lagerfeuer-Runde dient oft nur noch zum Klönen und zur Besprechung der Aktionen des nächsten Tages. Trotzdem ist es auch schön, ganz still den Flammen zuzusehen, wie sie sich durch das Holz arbeiten. Zum Abschluss der Lagerfeuer-Runde wurde oft noch ein „Donna Nobis“ angestimmt, was mit der Zeit immer besser geklungen hat. Man lernt halt dazu.
Unsere Gastgeberin, Gabi Cespedes, hat inzwischen die komplette Sablière-Anlage an einen Campingkonzern verkauft. Der Wechsel der Leitung wird am Jahresende vollzogen. Dieses unerfreuliche Ereignis haben wir zum Anlass genommen, beim offiziellen Osterempfang Gabi ein Fotobuch mit einem fotografischen Querschnitt unserer diversen Oster-Camps und unseren Unternehmungen von vielen Jahren als Abschiedsgeschenk zu überreichen. Sie hat sich sehr darüber gefreut und beim Durchblättern sind auch ein paar Tränchen geflossen.
Wir hoffen sehr, dass uns die Sablière auch in Zukunft als Oster-Paddel-Camp in der bisher gewohnten Form erhalten bleibt. Laut Vertrag soll das auf 10 Jahre gesichert sein. Wir sind gespannt.
Es war wieder schön - und so soll es auch in Zukunft bleiben!
JüHü - im April 2019
Bericht aus KSR-Nachrichten 2019/4